??? Hähh… was hast Du gesagt????

Unser kleines Schützen ABC

Unten haben wir die gängigsten und auf den ersten Blick unbekanntesten Begriffe erklärt...

 

Fahnen?

Zur damaligen Zeit hatten die einzelnen Gemeinden und Königreiche Schilder auf denen das jeweilige Wappen zu sehen war. Da diese jedoch  zu klein waren um aus der Ferne heraus erkannt zu werden, wurden diese auf einen großen Stoff gewebt. Hierdurch entstand ein neuer Berufszweig, der „Fähnrich“. Dieser hatte die Aufgabe, die sogenannte Fahne an einer Stange befestigt, vor der jeweiligen Streitmacht her zu tragen. Die Fahne wird in zwei Kategorien unterteilt: das sogenannte Banner und die Standarte. Die Fahne wurde im Gegensatz zur Flagge aus sehr teurem, und edlem Material gefertigt, weshalb diese dem Brauch nach auch geweiht wird. In der jeweiligen Truppe wurde auch der sogenannte Fahneneid geleistet, was bedeutet, dass man diese Fahne mit dem Leben zu verteidigen hat. Der Verlust der Fahne bedeutete zur damaligen Zeit die Niederlage im Kampf und auch eine entsprechende Schmach der besiegten Truppe. Die Eroberung der gegnerischen Fahne jedoch wurde nicht nur mit dem Sieg sondern auch mit großen Ehren belohnt.

 

Goldene Mösch?

Die goldene Mösch wird auch Duuve Taube genannt und kommt ursprünglich aus dem rheinischen. Dieses Sinnbild wird bei den Schützenumzügen immer vorne weg getragen. Die „goldene Mösch“ ist ein goldfarbener Vogel und wird von dem so genannten „Möschträger“ auf einer geschmückten Stange getragen. Am Möschesonntag, der Sonntag vor dem eigentlichen Schützenfest, zieht der Möschträger von Kompanie zu Kompanie um das bevorstehende Schützenfest anzukündigen. Der Umzug des Möschträgers wird immer von dem Tambourcorps begleitet.

 

Königssilber?

Wer beim Schützenfest den Vogel abgeschossen oder beim Scheibenschießen den Königsschuss errang, wurde auch sichtbar geehrt. Er durfte ein Jahr lang die Königskette oder das Königssilber tragen. In diesen Kleinodien spiegelt sich bis heute hohe Handwerkerkunst wieder. Hauptstück der Kette bildet vielfach ein Schild mit Widmung und darunter ein Vogel oder wertvoller Orden. Meist ist es Tradition dass sich ein König auf einer Medaille verewigt und diese der Kette hinzugefügt wird. Somit besteht das Königssilber aus einer Kette der im Laufe der Jahrzehnte immer mehr neue wertvolle Anhänger hinzugefügt wurden. Meist tragen diese eine Widmung und den Namen des jeweiligen Königs bei dem die Medaille hinzugefügt wurde.

 

Krönungsball?

Der Krönungsball ist seit jeher ein hoher festlicher Akt bei welchem der König des Vorjahres ab gekrönt und der neue König gekrönt wird. Zur damaligen Zeit wurden die Schützenkönige reich beschenkt und genossen viele Privilegien wie Steuerfreiheit. Dies hat sich im Laufe der Jahre geändert, dennoch gebührt dem Schützenkönig und seiner Könige noch bis heute hohe Anerkennung, die durch die Zeremonie des Krönungsballes bis heute fortbestand hat.

 

Schützenfest?

Das Schützenfest geht auf die Zeit zurück, wo es noch Bürgerwehren gab. Diese luden jeweils die anderen Bürgerwehren der benachbarten Fürsten- und Herzogtümer, Städten und Gemeinden zu einem Wettstreit ein. Dieser Wettstreit war, vergleichbar mit den damaligen Ritterspielen, Wettstreit und auch Volksfest zugleich, welche eine Woche oder auch länger dauerten. Die Wettkämpfer wurden von Ihren Städten mit Geld und Waffen ausgerüstet und es galt als besondere Ehre seine Stadt oder Gemeinde bei diesen Wettkämpfen vertreten zu dürfen. Der Rang oder Titel der Wettkämpfer war während der Festwoche nicht relevant, und somit traten Edelleute neben einfachen Bürgern vollkommen gleichberechtigt unter fairen Bedingen an.

 

Titularfest

Das Titularfest ist ein wenig vergleichbar mit einem Namenstag. Viele Leute feiern Ihren Namenstag bzw. Ihren Namens-Patron. Jede Schützengesellschaft hat ihren eigenen Namenspatron der mit einem gemeinsamen Gottesdienst und einem anschließenden Festumzug gefeiert wird. Wir, als Oberbilker Schützen feiern dies im Januar.

 

Uniform?

Die Entstehung der Uniform geht auf das Mittelalter zurück. Es gab viele Kriege zu dieser Zeit und jedes Machtgebiet hatte seine eigene Kriegstruppe, die in verschiedene Bereiche wie Husaren, Grenadiere, Jäger, Ulanen, Kürassiere und viele mehr aufgeteilt waren. Damit man nicht versehentlich die eigenen Mitkämpfer ermordete, wurden die Uniformen erfunden, damit man so die Zugehörigkeit der Truppen erkennen konnte. Jedes Truppenregiment hatte seine ganz spezielle Uniform als Erkennungszeichen. Um dann noch den einzelnen Rang der Soldaten zu erkennen, wurden kleine Abstufungen bzw. geringe Änderungen der eigentlichen Uniform des Trupps vorgenommen.  Diese Art der „Änderungen“ für die Erkennung des jeweiligen Ranges hat noch bis heute Fortbestand und ist nicht nur bei Schützenvereinen zu finden, sondern auch bei der Bundeswehr oder der Polizei.

 

Vogelschießen?

Das erlegen eines fliegenden Vogels ist bis heute das schwierigste was ein Schütze zu meistern hat und ist somit noch immer fester Bestandteil des Schützenfestes. Heute wird aber nicht mehr auf lebende Tiere geschossen, sondern auf eine hölzerne Abbildung die in verschiedenen Bauarten dargestellt werden kann. Jeder Teil des Vogels wird als Trophäe und Rang bewertet. Wer den letzten Rest des Vogels herunter schießen kann, ist der Hauptsieger also der Schützenkönig.

Um diesen sogenannten Königsschuss ranken sich viele Gerüchte und auch Aberglaube spielte hier in der damaligen Zeit eine große Rolle. Immer wieder wurde damals versucht, diesen Schuss unter zu Hilfenahme von Magie zu beeinflussen und wurden letztendlich bezichtigt mit dem Teufel im Bunde zu sein. Dies bedeutete stets kein gutes Ende für den Beschuldigten.

 

Zapfenstreich

Der Zapfenstreich steht für ein militärisches Musikstück, was aus dem alten Preußen stammt und wird zu feierlichen Anlässen gespielt. Seinen Ursprung hat dies auf Grund der Tatsache dass damals der Zapf des Fasses durch einen sogenannten „Regimentsführer“ mit einem Stockschlag „gestrichen“ wurde. Dies geschah zu einer bestimmten Stunde am Abend und bedeutete, dass der Wirt nicht weiter Ausschenken durfte. Der begleitende Spielzug ließ hierzu ein Bläsersignal ertönen, was als Abendsignal galt und allen Soldaten somit signalisierte, dass sich diese umgehend in ihre Unterkünfte begeben mussten.


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